Snowkiten – Diese Schnee-Action erwartet Sie am Berg! 1

Snowkiten – Diese Schnee-Action erwartet Sie am Berg!

Stellen Sie sich vor, Ihre Skier oder Ihr Snowboard würden durch die Kraft des Windes angetrieben werden. Ein Zugdrachen würde Sie mit atemberaubender Geschwindigkeit über den Schnee ziehen, bis sie schließlich den Boden unter Ihren Füßen verlieren und abheben.

Sie halten das für Wunschträume? Ganz im Gegenteil: Snowkiten heißt die Trendsportart, die den Wintersport mit einer Portion Fliegen versieht. Ein Adrenalinkick für jeden Wintersportler. Ski- und Snowboardfahren in luftiger Höhe – diese Aussage bekommt beim Snowkiten eine ganz neue Bedeutung.

Was ist Snowkiten?

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Snowkiten ist eine Sportart, die mit dem Kitesurfen verwandt ist. Nur lässt man sich hier nicht über das Wasser ziehen, sondern über Schnee in Hanglage oder einer flachen Ebene. Bei guten Windverhältnissen kann der Snowkiter sogar abheben. Gezogen wird er von einem Zugdrachen, wobei dort im Wesentlichen zwei verschiedene Drachentypen zur Auswahl stehen:

Softkite

  • Aufgebaut wie ein Gleitschirm mit Ober- und Untersegel beim Paragliding. Die Segel füllen sich selbstständig mit Luft und bieten eine stabile Tragfläche

Tubekite

  • Wird für das Kitesurfen verwendet. Gerüst aus Schläuchen, die vor dem Start aufgepumpt werden müssen und dem Schirm so Stabilität verleihen
  • Es besteht die Gefahr, dass die Luftschläuche beim Aufprall auf den Schnee beschädigt werden

Der Zugdrache ist über ein Trapez mit dem Körper des Kiters verbunden. An diesem befindet sich auch eine Lenkstange, Bar genannt. Diese besteht entweder aus einer langen Stange, die fest am Trapez befestigt und vor den Snowkiter geschnallt ist oder zwei kurzen Stangen, von denen der Sportler eine in jeder Hand hält.

Unter den Füßen werden entweder Skier oder ein Snowboard geschnallt. Für welche Variante Sie sich entscheiden, hängt von folgenden Faktoren und Eigenschaften ab:

  • Skier sind eher für Anfänger geeignet, da man mit beiden Beinen fest auf dem Schnee steht und die Beine unabhängig voneinander bewegen kann. Somit ist es bei mangelndem Auftrieb möglich, sich im Skatingschritt wie beim Skifahren fortzubewegen.
  • Snowboards sind dagegen für tiefen Schnee geeignet, in dem Skier einen Nachteil in der Benutzung haben. Außerdem benutzen die meisten Sportler, die Tricks und Sprünge vollziehen, Snowboards.

Fähigkeiten im Kitesurfen sind jedoch keine Voraussetzung für das Snowkiting – im Gegenteil: Bedingt durch den besseren Halt auf Schnee als auf Wasser ist Snowkiten für Einsteiger sogar eher geeignet.

Was brauche ich zum Snowkiten?

Neben dem Zugdrachen, dem Trapez und dem Board beziehungsweise Skiern benötigen Sie einen Schutzhelm sowie ganz normale Skikleidung, inklusive Handschuhe. Wie bei allen Wintersportarten gilt zudem: Sonnencreme nicht vergessen!

Fertigmachen zum Abheben

Wo Sie mit dem Snowkite starten, hängt mit der Windstärke zusammen. Weht der Wind eher schwach, wird von der Mitte des Flugbereichs, auch Windfenster genannt, gestartet. Ist der Wind jedoch stark, wird vom Rand des Windfensters aus gestartet, da dort der Wind schwächer ist als im Inneren.

Zum Starten muss der Schirm des Zugdrachen in eine Position senkrecht über dem Kopf des Kiters gebracht werden. Dafür ist wie folgt vorzugehen:

  • Stark an der Lenkstange ziehen, damit der Schirm emporsteigt und sich mit Luft füllen kann.
  • Bei Modellen mit zwei Lenkstangen sind unbedingt beide Stangen gleichzeitig zu ziehen.
  • Manche Schirme sind mit einem sogenannten Depower System ausgestattet, das bei schwachen Winden den Start durch einen Zug an der Startschlaufe automatisch auslöst.

Ist der Snowkite in der gewünschten Startposition, muss er in Windrichtung gedreht werden. So entsteht der nötige Zug, der den Snowkiter in Bewegung setzt.

Tipps für sicheres Snowkiten

Um kein Risiko einzugehen, sollte die Schneefläche zum Snowkiten sorgfältig ausgewählt werden. Vor allem als Anfänger fehlt die nötige Erfahrung, um die äußeren Bedingungen richtig einschätzen zu können.

Deswegen sollte ein erfahrener Kitelehrer mit Rat und Tat zur Seite stehen. Generell ist bei der Auswahl der Schneefläche auf Folgendes zu achten:

  • Es darf keine Lawinengefahr bestehen!
  • Hindernisse wie Stromleitungen, Häuser oder Bäume dürfen nicht in der Nähe sein.
  • Nur bei sicheren und kontrollierbaren Windbedingungen loslegen. Diese können vor allem am Hang und in den Bergen schnell umschlagen.
  • Nicht nur zur eigenen Sicherheit, sondern auch zur Sicherheit anderer ist auf herumstehende Personen Rücksicht zu nehmen. Dennoch sollten Sie niemals alleine zu einem Snowkiting Abenteuer aufbrechen!
  • Der Snowkite sollte über eine Safety Leash verfügen. Mittels dieser Reißleine kann der Schirm in Notsituationen abgetrennt werden.

Darüber hinaus schützen der Helm sowie Snowboard- oder Skikleidung mit zusätzlichen Rückenprotektoren, sollte es doch einmal zu einem Sturz kommen. Vor dem Einschnallen ins Trapez ist zudem die komplette Ausrüstung einem Check zu unterziehen.

Snowkiten als Wettbewerbssport

Beim Snowkiten als Wettkampfsport treten die Sportler in drei Disziplinen an:

  • Hangtime: Bei dieser Disziplin gewinnt derjenige, der sich am längsten in der Luft halten kann. Voraussetzung dafür sind gute Windbedingungen. Sind diese gegeben, können die Kiter bis zu 200 Metern weit und 20 Meter hoch fliegen.
  • Speed/Race: Hier kommt es auf die Geschwindigkeit an. Der Kanadier Andreas Dahle hält derzeit den Geschwindigkeitsrekord von 107 Kilometern pro Stunde.
  • Freestyle: Der Kiter führt verschiedene Tricks aus, die entsprechend ihrem Anspruch sowie ihrer Ausführung bewertet werden. Die Übergänge zwischen zwei Tricks sollen fließend sein und gehen mit in die Wertung ein. Ein solcher Trick ist beispielsweise der Spin, bei dem der Kiter sich vertikal um die eigene Achse dreht.

Nicht jeder Kiter muss in allen drei Disziplinen antreten und nicht bei jedem Wettbewerb werden alle Disziplinen ausgetragen.

Die International Snowkite Association organisiert jährlich internationale Meisterschaften, doch auch auf kleinerem Level werden jeden Winter Wettbewerbe veranstaltet.

Endlich loslegen: Snowkite-Spots und -Kurse

Eine Übersichtskarte für alle zum Snowkiten ausgeschriebenen Orte, Spots genannt, finden Sie auf kite-sports.net. Die Spots zum Snowkiten sind in Weiß markiert.

Jedoch sollte niemand ohne eine professionelle Einweisung loslegen. In der Nähe der Spots gibt es Schulen, die Kurse im Snowkiten anbieten. Diese unterscheiden sich in:

  • Grundkurse, die meist ein bis zwei Tage dauern. Dort werden die Funktionsweisen des Kites in Theorie und Praxis erläutert sowie das Starten, Landen und Steuern bei ersten Fahrversuchen im Schnee geübt.
  • Komplett- oder Intensivkurse dauern ein paar Tage länger und bereiten Sie darauf vor, in Zukunft ohne einen Lehrer an Ihrer Seite starten zu können.

Die Snowkiting Kurse finden in kleinen Gruppen statt, oft wird auch ein Reinschnuppern für ein bis zwei Stunden angeboten. Das Snowboard und die Skier werden nicht gestellt und müssen vom Kursteilnehmer mitgebracht werden.

Bei vielen Schulen können sie ansonsten gegen Aufpreis gemietet werden. Die restliche Ausrüstung wird, mit Ausnahme der Bekleidung, gestellt. Die meisten Veranstalter setzen zudem eine private Haftpflichtversicherung seitens der Kursteilnehmer voraus.

Voraussetzungen: Wer ist für das Snowkiten geeignet?

Wer das Snowkiting ausprobieren möchte, sollte sich einer allgemeinen Gesundheit erfreuen und keine Probleme mit dem Rücken oder den Gelenken haben. Während unter der Voraussetzung von körperlicher Fitness nach oben keine Altersgrenze gesetzt ist, können Jugendliche unter 18 Jahren nur mit elterlichem Einverständnis und oft auch nur in Begleitung der Erziehungsberechtigten an einem Snowkitekurs teilnehmen.

Kinder unter zwölf Jahren sind von einer Teilnahme ausgeschlossen. Während Kenntnisse im Kitesurfen kein Vorteil sind, sollten Sie solide Grundkenntnisse im Skifahren beziehungsweise Snowboarden nachweisen können.

Melanie Groß

Melanie ist eine Marketing-Managerin mit einer Leidenschaft für Kreativität und Innovation. Neben ihrer beruflichen Laufbahn schreibt Melanie für Parifar und verbindet dabei ihre beiden anderen Hobbies – Reisen und DIY.

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