Die Basistherapie ist ein wesentlicher Bestandteil der Behandlung von Neurodermitis, auch atopische Dermatitis genannt. Diese chronisch-entzündliche Hauterkrankung betrifft Menschen jeden Alters und ist durch trockene, gereizte Haut und starken Juckreiz gekennzeichnet. Ziel der Basistherapie ist es, die geschädigte Hautbarriere zu regenerieren, die Entzündung zu lindern und das Risiko von Krankheitsschüben zu verringern. Sie bildet die Grundlage der Behandlung und wird häufig mit weiteren Therapieansätzen wie Medikamenten oder Lichttherapien kombiniert.
Die Rolle der Hautpflege in der Basistherapie
Wiederherstellung der Hautbarriere
Menschen mit Neurodermitis haben häufig eine gestörte Hautbarriere, was den transepidermalen Wasserverlust erhöht und die Haut anfällig für Reizstoffe macht. Produkte, die Ceramide, Urea und Glycerin enthalten, können die Haut mit Feuchtigkeit versorgen und ihre Schutzfunktion wiederherstellen. Viele Experten betonen, dass die kontinuierliche Anwendung solcher Produkte die Grundlage der Basistherapie darstellt.
Tägliche Pflege
Die tägliche Pflege mit geeigneten Cremes und Salben ist unerlässlich. Es empfiehlt sich, die Haut mindestens zweimal täglich einzucremen, vor allem nach dem Baden oder Duschen, wenn die Haut besonders aufnahmefähig ist. Wichtig ist auch die richtige Technik: Pflegeprodukte sollten sanft eingeklopft und nicht eingerieben werden, um Reizungen zu vermeiden.
Inhaltsstoffe und deren Wirkung
Feuchtigkeitsspendende Substanzen
Feuchtigkeitsspender wie Harnstoff (Urea) und Glycerin helfen, die Haut geschmeidig zu halten und Trockenheit zu vermindern. Sie können auch zur Linderung von Juckreiz beitragen, indem sie die Haut mit Feuchtigkeit versorgen.
Lipide und Barriereschutz
Fetthaltige Cremes mit Ceramiden oder Linolsäure können die Lipidschicht der Haut regenerieren und die Barrierefunktion stärken. Diese Substanzen sind besonders wichtig, um die Fetthaltige Cremes mit Ceramiden oder Linolsäure können die Lipidschicht der Haut regenerieren und die Barrierefunktion stärken. Diese Substanzen sind besonders wichtig, um die Haut vor weiteren Schäden zu schützen.
Entzündungshemmende Inhaltsstoffe
Produkte mit hautberuhigenden Wirkstoffen wie Panthenol, Allantoin oder Aloe Vera können Entzündungen lindern und die Haut beruhigen. Einige Studien deuten darauf hin, dass diese Inhaltsstoffe auch den Heilungsprozess unterstützen können.
Anpassung an individuelle Bedürfnisse
Alters- und saisonale Unterschiede
Die Hautpflege sollte individuell auf Alter, Hauttyp und Umweltbedingungen abgestimmt werden. Babys und Kleinkinder benötigen milde, parfümfreie Produkte, während ältere Kinder und Erwachsene von intensiver pflegenden Formulierungen profitieren können. Auch saisonale Anpassungen sind notwendig: Im Winter sind fettreiche Cremes besser geeignet, während im Sommer leichtere, feuchtigkeitsspendende Produkte bevorzugt werden.
Testen auf Verträglichkeit
Da Betroffene häufig empfindlich auf bestimmte Inhaltsstoffe reagieren, sollte jedes neue Produkt zunächst an einer kleinen Hautstelle getestet werden. Einige Experten empfehlen hypoallergene Produkte, um das Risiko von Reizungen zu minimieren.
Kombination mit weiteren Therapien
Kortison und Calcineurininhibitoren
Bei akuten Entzündungen können kortisonhaltige Cremes oder Calcineurininhibitoren wie Tacrolimus oder Pimecrolimus notwendig sein. Diese Medikamente sollten jedoch nur unter ärztlicher Aufsicht angewendet werden.
Lichttherapie
Phototherapie, insbesondere mit UVB-Strahlen, kann bei schwerer Neurodermitis eine ergänzende Behandlung darstellen. Es wird vermutet, dass UV-Strahlung Entzündungsprozesse hemmen und die Hautbarriere stabilisieren kann.
Forschung und neue Ansätze
Mikrobiom der Haut
Das Hautmikrobiom, also die Gemeinschaft der Mikroorganismen auf der Haut, gilt als wichtiger Faktor bei Neurodermitis. Einige Studien deuten darauf hin, dass probiotische Hautpflegeprodukte das Mikrobiom positiv beeinflussen und Entzündungen reduzieren können.
Biologika
Biologika, die spezifische Signalwege des Immunsystems blockieren, werden zunehmend als Option für Patienten mit schwerer Neurodermitis erforscht. Sie könnten in Zukunft die Basistherapie ergänzen.
Fazit
Die Basistherapie bei Neurodermitis ist die Grundlage jeder Behandlung und erfordert eine konsequente und individuelle Hautpflege. Durch die richtige Auswahl und Anwendung der Pflegeprodukte kann die Lebensqualität der Betroffenen deutlich verbessert werden. Trotz aller Fortschritte bleibt die Neurodermitis eine komplexe Erkrankung, die weitere Forschung und innovative Ansätze erfordert, um noch effektivere Behandlungsstrategien zu entwickeln.