Behandlung von Neurodermitis 1

Behandlung von Neurodermitis

Hautpflege als Basis der Behandlung

Stärkung der Hautbarriere

Die Hautpflege ist die Basis der Neurodermitis-Therapie. Experten empfehlen die regelmäßige Anwendung von feuchtigkeits- und fettreichen Cremes, die Inhaltsstoffe wie Ceramide, Glycerin oder Harnstoff enthalten. Diese Substanzen helfen, die geschädigte Hautbarriere zu reparieren und Feuchtigkeitsverlust vorzubeugen.

Regelmäßige Routine

Eine tägliche Pflegeroutine kann dazu beitragen, den Zustand der Haut langfristig zu verbessern. Die Pflege sollte idealerweise direkt nach dem Duschen oder Baden erfolgen, wenn die Haut besonders aufnahmefähig ist. Die Produkte sollten sanft aufgetragen und nicht eingerieben werden, um Irritationen zu vermeiden.

Medikamente zur Kontrolle von Symptomen

Topische Behandlungen

Entzündungshemmende Cremes und Salben sind ein zentraler Bestandteil der Therapie bei Neurodermitis. Zur Linderung akuter Entzündungen werden häufig Kortikosteroide eingesetzt, als steroidfreie Alternative kommen Calcineurininhibitoren wie Tacrolimus oder Pimecrolimus in Frage. Beide Medikamentengruppen sollten nur unter ärztlicher Kontrolle eingesetzt werden.

Systemische Therapien

In schweren Fällen kann eine systemische Therapie erforderlich sein. Eine relativ neue Option sind Biologika wie Dupilumab, die auf spezifische Signalwege des Immunsystems abzielen. Andere systemische Therapien wie Immunsuppressiva (z. B. Cyclosporin) kommen ebenfalls in Frage, sind aber aufgrund ihrer Nebenwirkungen weniger verbreitet.

Juckreizmanagement

Juckreiz ist eines der quälendsten Symptome der Neurodermitis. Antihistaminika können zwar gegen allergische Reaktionen helfen, sind aber bei Neurodermitis nur begrenzt wirksam. Einige Experten empfehlen kühlende Gels oder feuchte Umschläge, um den Juckreiz kurzfristig zu lindern. Auch Verhaltensstrategien wie das Tragen von Baumwollhandschuhen können helfen, das Kratzen zu minimieren.

Lichttherapie

Die Phototherapie, insbesondere die Bestrahlung mit UVB- oder UVA-Licht, wird als zusätzliche Behandlungsmöglichkeit bei mittelschwerer bis schwerer Neurodermitis eingesetzt. UV-Strahlung kann entzündungshemmend wirken und die Hautbarriere verbessern. Mögliche Risiken wie Hautalterung und ein erhöhtes Hautkrebsrisiko sind jedoch zu beachten.

Lebensstil und Umweltanpassungen

Identifikation von Auslösern

Ein wichtiger Bestandteil der Behandlung von Neurodermitis ist die Vermeidung von Auslösern wie Allergenen, Stress oder bestimmten Nahrungsmitteln. Viele Betroffene profitieren von Tagebüchern, in denen sie Auslöser und Symptome dokumentieren können.

Stressbewältigung

Stress gilt als einer der Hauptauslöser für Neurodermitis-Schübe. Entspannungstechniken wie Yoga, Meditation oder progressive Muskelentspannung können helfen, die Schwere der Symptome zu verringern.

Ongoing Research und Zukunftsperspektiven

Die Behandlung von Neurodermitis ist ein dynamisches Forschungsgebiet. Wissenschaftler untersuchen derzeit die Rolle des Hautmikrobioms und den möglichen Einsatz probiotischer Hautpflegeprodukte. Darüber hinaus könnten neue Biologika und Ansätze der personalisierten Medizin in Zukunft wirksamere Therapien ermöglichen.

Fazit

Die Behandlung der Neurodermitis erfordert einen individuellen und multidisziplinären Ansatz. Eine Kombination aus Basistherapie, medikamentösen Optionen und Anpassungen des Lebensstils kann dazu beitragen, die Lebensqualität der Betroffenen deutlich zu verbessern. Trotz aller Fortschritte bleibt Neurodermitis eine komplexe Erkrankung, die weitere Forschung und Innovation erfordert.

Melanie Groß

Melanie ist eine Marketing-Managerin mit einer Leidenschaft für Kreativität und Innovation. Neben ihrer beruflichen Laufbahn schreibt Melanie für Parifar und verbindet dabei ihre beiden anderen Hobbies – Reisen und DIY.

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Nach oben scrollen