Der Elo ist eine junge, nicht von der Fédération Cynologique Internationale (FCI) anerkannte Hunderasse aus Deutschland. Sie wurde in den 1980er Jahren gezielt gezüchtet, um einen Familien- und Begleithund mit robustem Wesen, hoher Anpassungsfähigkeit und ausgeglichenem Temperament zu schaffen. Der Elo ist keine Rasse im klassischen Sinne, sondern ein markenrechtlich geschützter Begriff, dessen Zucht nach strengen Kriterien geregelt ist. Obwohl der Elo bisher keine offizielle internationale Anerkennung besitzt, erfreut er sich als Familien- und Therapiehund wachsender Beliebtheit im deutschsprachigen Raum.
Entstehung und historische Entwicklung
Der Elo wurde ab 1987 von Marita und Heinz Szobries in Dedelstorf (Niedersachen) gezüchtet. Ziel der Zucht war es, einen gesunden, robusten und besonders familienfreundlichen Hund zu entwickeln, der gleichzeitig allergikerfreundlich sein sollte. Ausgangspunkt der Zucht waren primär Eurasier, Bobtails (Old English Sheepdogs) sowie Chow-Chows, welche gezielt miteinander gekreuzt wurden. Später kamen kleinere Rassen wie Spitze, Tibet-Terrier und andere familienfreundliche Hunde hinzu, um Größe und Eigenschaften besser zu variieren.
Der Name „Elo“ wurde aus den Anfangsbuchstaben der Ausgangsrassen Eurasier, Bobtail (Old English Sheepdog) und Chow-Chow zusammengesetzt. Die Zucht ist bis heute markenrechtlich geschützt und wird zentral vom Elo-Zucht- und Forschungsgemeinschaft e.V. überwacht.
Äußere Merkmale und Erscheinungsbild
Der Elo besitzt ein vielfältiges Erscheinungsbild, was auf die unterschiedlichen Ausgangsrassen zurückzuführen ist. Dennoch existieren spezifische Standards, die eingehalten werden müssen:
Größe und Gewicht
Der Elo wird in zwei Größen gezüchtet:
- Groß-Elo: Schulterhöhe zwischen 46 und 60 cm; Gewicht ca. 22–35 kg.
- Klein-Elo: Schulterhöhe zwischen 35 und 45 cm; Gewicht ca. 10–15 kg.
Diese Größenvariation ermöglicht es, die Bedürfnisse unterschiedlicher Familien und Wohnsituationen zu berücksichtigen.
Fell und Farben
Der Elo besitzt ein dichtes, weiches Fell mit reichlich Unterwolle, welches entweder glatt (stockhaarig) oder rauhaarig sein kann. Die Fellfarben variieren stark, häufig kommen Weiß-, Braun-, Schwarz- und Grautöne vor, oft in gescheckten oder mehrfarbigen Kombinationen. Die große Farbvielfalt ist ein typisches Kennzeichen der Rasse.
Körperbau und allgemeine Erscheinung
Der Körperbau des Elos ist kräftig, kompakt und harmonisch proportioniert. Er hat mittelgroße, stehende oder kippende Ohren und eine buschige, über dem Rücken getragene Rute. Sein freundlicher Gesichtsausdruck, kombiniert mit dem dichten Fell und einer soliden Statur, verleiht dem Elo ein sympathisches und gleichzeitig robustes Aussehen.
Charaktereigenschaften und Verhalten
Die wichtigste Eigenschaft des Elos ist sein freundliches, ausgeglichenes und ruhiges Wesen. Die gezielte Zucht auf Familienverträglichkeit macht ihn besonders kinderfreundlich, sozialverträglich und anpassungsfähig. Elos gelten als ausgesprochen lernwillig und intelligent, neigen dabei jedoch nicht zu ausgeprägtem Jagdtrieb oder übermäßigem Wachinstinkt.
Diese Wesenseigenschaften machen den Elo zu einem idealen Familienhund und Begleiter für Menschen jeden Alters. Er wird ebenfalls erfolgreich als Therapie- und Assistenzhund eingesetzt, da er geduldig, sensibel und aufmerksam auf die Bedürfnisse seiner Bezugsperson eingeht.
Gesundheit und Lebenserwartung
Durch die gezielte Zucht und strenge Zuchtkontrolle gilt der Elo als robust und gesundheitlich stabil. Dennoch treten wie bei allen Hunderassen gelegentlich gesundheitliche Probleme auf, die regelmäßig kontrolliert und dokumentiert werden. Dazu gehören vereinzelt Hüftgelenksdysplasie (HD), Ellbogendysplasie (ED) sowie Augenkrankheiten. Insgesamt sind solche Erkrankungen im Vergleich zu anderen Hunderassen beim Elo seltener, was auf die sorgfältige Zuchtauswahl zurückzuführen ist.
Die Lebenserwartung eines Elos liegt durchschnittlich bei 12 bis 15 Jahren, wobei kleinere Exemplare oft ein höheres Lebensalter erreichen.
Zuchtorganisation und Zuchtziele
Die Elo-Zucht erfolgt ausschließlich unter der Kontrolle des „Elo-Zucht- und Forschungsgemeinschaft e.V.“, der den Markenschutz hält und die Zuchtkriterien streng überwacht. Jeder zur Zucht zugelassene Elo wird auf Wesen, Gesundheit und rassetypische Merkmale intensiv geprüft. Züchter müssen spezielle Seminare und Prüfungen absolvieren und verpflichten sich, ihre Zuchtstätten regelmäßig überprüfen zu lassen.
Zuchtziel ist stets ein ausgeglichener, gesunder, familienfreundlicher Hund, der frei von Aggressivität, Nervosität und übertriebener Ängstlichkeit ist. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der stetigen Verbesserung des Gesundheitsstatus der Population durch wissenschaftliche Begleitung und Forschung.
Haltung und Pflege
Der Elo gilt als pflegeleichter Hund, der sich gut an unterschiedliche Lebensumstände anpassen kann. Er ist sowohl für die Wohnungshaltung in der Stadt als auch für ländlichere Gegenden geeignet, solange genügend Beschäftigung, Bewegung und soziale Interaktionen gewährleistet sind.
Das dichte Fell erfordert regelmäßige Pflege, besonders während des Fellwechsels im Frühjahr und Herbst. Abgesehen von regelmäßigem Bürsten und gelegentlichen Kontrollen der Augen, Ohren und Krallen sind keine außergewöhnlichen Pflegemaßnahmen notwendig.
Verbreitung und Anerkennung
Der Elo ist überwiegend in Deutschland, Österreich und der Schweiz verbreitet, gewinnt jedoch zunehmend Bekanntheit auch über diese Regionen hinaus. Trotz seiner wachsenden Beliebtheit erfolgte bislang keine Anerkennung durch internationale kynologische Organisationen wie die FCI, da der Elo als geschützte Marke mit geschlossener Zuchtstruktur nicht die typischen Anforderungen an eine klassisch definierte Hunderasse erfüllt.
Innerhalb Deutschlands genießt der Elo dennoch eine große Anhängerschaft und Anerkennung als eigenständige Rasse unter Hundeliebhabern und Familien, die einen gutmütigen und zuverlässigen Begleiter suchen.
Kritik
Die Elo-Zucht ist nicht gänzlich unumstritten. Kritiker bemängeln den geschützten Markenstatus, der die Verbreitung und Anerkennung durch offizielle kynologische Verbände erschwert. Zudem wird gelegentlich die enge Zuchtkontrolle als einschränkend angesehen. Anhänger des Elos sehen darin hingegen einen Vorteil, da so eine hohe Qualität und strenge Kontrolle gewährleistet werden könne, was letztlich der Gesundheit und dem Wohlbefinden der Hunde zugutekomme.
Fazit
Der Elo hat sich seit seiner Einführung als beliebter Familien- und Therapiehund etabliert und dabei bewiesen, dass gezielte Zucht auf spezifische Charaktereigenschaften und Gesundheit erfolgreich sein kann. Obwohl er international nicht offiziell anerkannt ist, schätzen ihn viele Familien aufgrund seiner kinderfreundlichen, ausgeglichenen und lernwilligen Eigenschaften als treuen Begleiter. Der Elo stellt somit ein Beispiel moderner, zielgerichteter Hundezucht dar, die primär die Bedürfnisse heutiger Familien und gesellschaftlicher Anforderungen im Fokus hat.
Heute zählt der Elo zu den beliebtesten nicht-anerkannten Hunderassen in Deutschland, und die Nachfrage nach diesen vielseitigen Hunden steigt kontinuierlich weiter an.